Digitalfunk “on air”

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Inbetriebnahme des Digitalfunks für den Rettungsdiesnt

Als erste oberfränkische Leitstelle ist die ILS Bayreuth / Kulmbach mit dem Rettungsdienst in den digitalen Wirkbetrieb gestartet. Am 19. Januar um 6 Uhr morgens meldete sich der Rettungstransportwagen der BRK-Rettungswache Kulmbach erstmals über die neue Funktechnik dienstbereit. Mit einer kleinen Feierstunde wurde das digitale Funkzeitalter mit einem symbolischen Knopfdruck eingeläutet.

Es sei nicht immer ein einfacher Weg bis zum heutigen Tag gewesen, stellte die Vorsitzende des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung und Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe in ihrem Grußwort fest. Nur dank des disziplinierten und guten Zusammenwirkens aller sei es möglich gewesen, dieses Projekt erfolgreich zum Teilabschluss zu bringen.

(v.l.n.r.) Thomas Wandinger (Projektgruppe DigiNet – Bayrisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr), Herman Hübner (Landrat Landkreis Bayreuth), Brigitte Merk-Erbe (Oberbürgermeisterin), Dr. Klaus-Günter Dietel (Kreisvorsitzender BRK Kreisverband Bayreuth), Klaus Peter Söllner (Landrat Landkreis Kulmbach).

Auf wesentliche Meilensteine ging der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Bayreuth, Altlandrat Dr. Klaus-Günter Dietel ein. Er beschrieb den Fortgang des Projekts von den ersten Planungen der Projektgruppe bis hin zum heutigen Tag und hob vor allem hervor dass es dem BRK-Kreisverband und der Projektleitung gelungen sei, den Ausbau der Fahrzeuge des Rettungsdienstes, der Land- und Wasserrettung sowie des Katastrophenschutzes innerhalb des Bayerischen Roten Kreuzes zu priorisieren und so den durch den G7-Gipfel entstandenen Zeitverlust praktisch wett zu machen. Allerdings, so Dietel, habe der allein der Kreisverband Bayreuth für den vorgezogenen Ausbau der Fahrzeuge mit rund 120.000 Euro in Vorleistung gehen müssen. Etwa die Hälfte der 80 Prozent Investitionsumme für die Endgeräte komme über ein Förderprogramm des Freistaats Bayern wieder zurück, während die Einbaukosten in voller Höhe vom Kreisverband übernommen werden müssen. Auch blickte Dietel auf die Ausschreibung der Endgeräte zusammen mit dem Rettungsdienstbereich Coburg zurück. Mit einem Auftragsvolumen von rund 5.000 Geräten und rund 5 Millionen Euro sei es besonders hervorzuheben, dass die Ausschreibung ohne Klagen durchgeführt werden konnte.

Markus Ruckdeschel, der als Leiter der ILS auch als Leiter für das regionale Digitalfunkprojekt verantwortlich zeichnet dankte seinerseits ebenfalls für die Arbeit der etwa 60 köpfigen Projektgruppe, die zumeist ehrenamtlich in ihrer Freizeit das Digitalfunkprojekt wachsen ließen.
„Wir sind stolz, dass wir unseren vorgegebenen Projektplan einhalten konnten“, so Ruckdeschel. In Oberfranken ist die ILS Bayreuth/Kulmbach die erste Leitstelle, die mit dem Rettungsdienst in den digitalen Wirkbetrieb ging, im gemeinsamen Netzabschnitt 36 mit der Oberpfalz auch. Bayreuth sei damit eine digitale Insel im Funkbetrieb, weswegen die alte Analogtechnik noch weiterhin in den Fahrzeugen verbaut bleibe, so Ruckdeschel weiter. Schließlich sei dies auch notwendig, da in den umliegenden Leitstellenbereichen die Einsatzfahrzeuge nur analog erreichbar sind. Auch die Leitstelle werde selbstverständlich über die alte Technik so lange angebunden bleiben, bis auch die letzte der sechs umliegenden Leitstellen umgeschaltet hat und die Alarmierung digital erfolgen kann. „Wir haben vollstes Vertrauen in unser neues digitales Funknetz und eine sehr gute Netzabdeckung, aber eine Rückfallebene im Hintergrund zu wissen beruhigt dann aber doch“, so der ILS-Leiter.

Mit dem Rettungsdienst startete heute der erste Teil der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr ins digitale Funkzeitalter. Die Feuerwehren in Stadt Bayreuth und den Landkreisen Bayreuth und Kulmbach folgen zum 2. März. Bei einer Begehung der ILS drückten ZRF-Vorsitzende Brigitte Merk-Erbe, sowie die Verbands- und Landräte Hermann Hübner und Klaus-Peter Söllner und BRK-Kreisvorsitzender Klaus-Günter Dietel symbolisch den roten Knopf. Brigitte Merk-Erbe setzte überdies einen Funkspruch aus einem Rettungstransportwagen ab und gab so für die diensthabenden Schichten den Startschuss im Digitalfunk.
Die Projektleitung Digitalfunk dankt in diesem Zusammenhang allen am Projekt beteiligten Personen für ihre oft ehrenamtliche Unterstützung bis zum Wirkbetrieb und darüber hinaus. Ein herzliches Dankeschön auch an die Familienangehörigen aller Projektbeteiligten, die aufgrund der vielen und auch teils lange andauernden Sitzungen manche Entbehrung haben in Kauf nehmen müssen.