BRK und Feuerwehr üben gemeinsam die Versorgung von Polytrauma-Patienten

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Um die Zusammenarbeit im Einsatzfall von BRK und Feuerwehr zu stärken und den Mitgliedern der beiden Rettungsorganisationen umfassende Einblicke in die Aufgabenbereiche der jeweils anderen Organisation zu ermöglichen, veranstaltete die BRK Bereitschaft Bad Berneck zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berneck eine Übung zum Thema Polytrauma. Durch das Mitwirken der angehenden Notärztin Dr. Angela Mayer und Notarzt Dr. Christian Haag konnte auch der notfallmedizinische Aspekt der Übung möglichst realitätsnah durchgeführt werden.

Zunächst unterrichtet Dr. Christian Haag die versammelten Rettungskräfte in der Theorie zum Thema Polytrauma. Als Polytraumata oder Polytraumen werden mehrere gleichzeitige Verletzungen verschiedener Körperregionen bezeichnet, wenn mindestens eine der Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich sind. Häufig treten Polytraumen bei Verkehrsunfällen auf, weshalb Rettungskräfte des BRKs und der Feuerwehren nicht selten mit diesen Verletzungsmustern konfrontiert werden.

Im praktischen Teil war das Können der teilnehmenden Rettungskräfte bei gleich vier anspruchsvollen Unfallszenarien sowohl im Bereich der technischen Hilfeleistung, als auch im Bereich der notfallmedizinischen Versorgung gefragt.

Im ersten Szenario musste eine schwer verletzte Person aus einem verunfallten Fahrzeug gerettet werden. Dabei musste zunächst das mit der Motohaube nach unten, senkrecht an einem Container stehende Auto gesichert werden. Erst nach erfolgter Sicherung konnten die Rettungskräfte mit der notfallmedizinischen Erstversorgung des verletzten Insassen beginnen. Unter Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät, der Rettungsplattform und einem Spineboard wurde der Patienten aus dem Fahrzeug geborgen und an den Rettungsdienst übergeben.

Beim darauffolgenden Übungsszenario mussten gleich zwei verletzte Personen versorgt werden. Dabei mussten bei einem Patienten eine Reanimation mit den Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden und ein weiterer Patient mit einer Pfählungsverletzung musste behandelt werden. Zeitgleich arbeitete die Feuerwehr an der Abnahme des Daches, um die Rettung der Fahrzeuginsassen mit Hilfe des Spineboards zu ermöglichen.

Die Rettung und Behandlung eines Patienten nach einem Sturz aus großer Höher auf ein Garagendach stellte das dritte Übungsszenario dar. Der schwer verletzte Patient wurde dabei nach der notfallmedizinischen Erstversorgung auf dem Spineboard fixiert und dann unter dem Einsatz einer Schleifkorbtrage und einer Steckleiter abgeseilt.

Eine sogenannte „Crashrettung“ wurde von den beteiligten Rettungskräften im letzten Übungsszenario gefordert. Aus einem auf dem Dach liegenden Fahrzeug mit Entstehungsbrand musste eine eingeklemmte Person gerettet werden. Aufgrund der akuten Gefahrenlage für Patient und Retter wurde nach Einschätzung der Notärzte eine „Crashrettung“ durchgeführt.

Um die Übungen möglichst realitätsnahe zu halten, kamen neben Dummies als Patienten auch echte Menschen als Mimen zum Einsatz. Mathias Müller, stellvertretender Feuerwehrkommandant wurde hierzu vor der Übung vom BRK mit möglichst realitätsnahen Verletzungsmustern geschminkt und nahm außerhalb der Fahrzeuge den Platz der Patienten ein.

Die BRK Bereitschaft Bad Berneck bedankt sich bei ihren großzügigen Unterstützern, ohne die die umfangreiche Übung nicht möglich gewesen wäre. Ein herzlicher Dank geht an die Firmen Auto Zapf, Auto Knab und der Firma Bilsheim, welche die Unfallfahrzeuge für die Übung zur Verfügung gestellt haben. Der herzliche Dank geht ebenfalls an die Metzgerei Leipold, für die Unterstützung bei der Verpflegung der an der Übung teilnehmenden Einsatzkräfte.