Bayreuther Wasserwacht geht in die Luft

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Die Kreiswasserwacht Bayreuth, die den Wasserrettungsdienst am Fichtelsee und durch Schnelleinsatzgruppen in der Stadt und im Landkreis Bayreuth wahrnimmt, verfügt über ein neues Ein satzmittel und kann jetzt auch „aus der Luft“ mit einer Drohne nach Hilfsbedürftigen suchen.

Die Kreiswasserwacht Bayreuth, die den Wasserrettungsdienst am Fichtelsee und durch Schnelleinsatzgruppen in der Stadt und im Landkreis Bayreuth wahrnimmt, verfügt über ein neues Ein satzmittel und kann jetzt auch „aus der Luft“ mit einer Drohne nach Hilfsbedürftigen suchen.

Der Fichtelsee ist ein rund 10 Hektar großer, künstlich angelegter Stausee zwischen Ochsenkopf und Schneeberg auf dem Gebiet der Gemeinde Fichtelberg.

Aufgrund der idyllischen Lage mitten im Wald gehen am Fichtelsee gerade an Wochenenden viele Menschen spazieren, viele nutzen auch die Gelegenheit zum Baden im See.

Die Kreiswasserwacht Bayreuth, eine Gemeinschaft im Kreisverband Bayreuth des Bayerischen Roten Kreuzes, nimmt daher den Wasserrettungsdienst am Fichtelsee wahr und versieht diesen an Samstagen und Sonntagen sowie an gesetzlichen Feiertagen mit 6-8 Kameradinnen und Kameraden. In einer eigens errichteten Wasserrettungsstation in Holzbauweise sorgen sie ehrenamtlich für die Sicherheit der Badenden. Mit einem Wasserrettungsboot können die Kameradinnen und Kameraden schnell nahezu jeden Punkt am See erreichen, mit e-Bikes fahren sie rund um den See Streife. Mit einem Wasserrettungsfahrzeug können sie, wenn erforderlich, schnell zum Einsatzort ausrücken. Standup-Paddler und ein Strandrettungsstuhl stehen zur Verfügung.

Jetzt hat die Wasserwacht am Fichtelsee ein weiteres technisches Einsatzmittel bekommen, das den Dienst erheblich erleichtert. Eigens für den Dienst am See wurde eine weitere Drohne beschafft, die Funkbilder auf einen großen Monitor in die Wasserrettungsstation übertragen kann. Ein ausgebildeter Drohnenpilot der Wasserwacht steuert die Drohne, ein Operator verfolgt den Flug auf dem Tablett. Diese Drohne ist immer am Fichtelsee einsatzbereit.

Mit der Drohne können zwei Einsatzzwecke erreicht werden:

Zum einen kann regelmäßig Streife geflogen werden, um die Situation an den Badebereichen, die von der Wasserrettungsstation nicht alle gleich gut einsehbar sein können, zu beobachten. Hier fliegt die Drohne einen vordefinierten Bereich automatisch ab, ohne dass der Pilot, der den Flug beobachtet, eingreifen muss. Die Badenden können beruhigt sein, eine Aufzeichnung der Bilder erfolgt nur in Notfällen, also nicht beim normalen Streifenflug.

Die andere Einsatzmöglichkeit ist ein gezielter Suchflug nach vermissten Personen. Jetzt verdoppelt sich die Einsatzgeschwindigkeit der Wasserwacht, da ein Bereich des Sees mit dem Wasserrettungsboot, der andere Bereich mit der Drohne abgesucht werden kann. Gerade bei dem derzeitigen Niedrigwasser im See können so auch Bereiche schnell überprüft werden, die mit dem Boot nicht oder nur schwierig angefahren werden können.

Hat der Drohnenpilot die gesuchte Person gefunden, leitet er über Funk das Wasserrettungsboot zum Einsatzort oder führt über Landrettungskräfte zum Einsatzort. Eine blinkende Leuchtdiode an der Drohne macht hier den Zielort für die Helfer noch besser erkennbar.

Bei der Suche nach Personen am Seeufer erleichtert der Einblick von oben aus 20 oder 30 m Höhe den Blick hinter Büsche oder Felsen, auf Bereiche, die sonst vom Boot aus nicht oder nicht gut einsehbar wären.

Die beiden Drohnen, über die die Kreiswasserwacht Bayreuth verfügt, gelangen aber nicht nur am Fichtelsee, sondern überall dort, wo sie angefordert und von der Integrierten Leitstelle alarmiert werden, zum Einsatz.

Ein weiteres wichtiges Einsatzmittel der Kreiswasserwacht, um Menschen zu helfen und Leben zu retten.

„Wir absolvieren in unserer Freizeit umfangreiche Ausbildungen im Sanitätsbereich und zusätzlich die speziellen Wasserrettungsfähigkeiten um Menschen zu retten und sie vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren und nicht nur um letztlich Menschen zu bergen.“ so der Vorsitzende der Kreiswasserwacht Hans Joachim Seibel.

Text & Bild: Thomas Janovsky